Habt ihr jemals Sätze gehört wie „Asiaten sind fleißig“ oder „Asiatinnen sind schön“? Und euch danach echt komisch gefühlt, obwohl es vom gegenüber vielleicht „nett gemeint“ war? Oder solche Dinge auch schonmal von euch gegeben? In dem unten verlinkten Video liefert Liya Yu eine wissenschaftliche Erklärung, was in solchen Momenten auf beiden Seiten dieser Interaktion neurokognitiv und psychologisch abläuft. Ein super sehenswerter, informativer und spannender Talk für alle, die Erfahrungen mit Anti-asiatischem Rassismus machen oder ‚woker‘ werden wollen.

Ich gebe zu unser Blog spielt mit solchen Stereotypen. Ich empfinde daher aber auch ein dringendes Bedürfnis weniger erfreuliche Themen in Bezug auf Identität anzusprechen. Nicht nur leiden asiatische Frauen in westlichen Ländern häufig an schweren oder chronischen Depressionen oder PTSD (wie ihr z.B. hier und hier nachlesen könnt), sondern erhalten oftmals auch gar keine Hilfe da diese Erkrankungen in dieser Gruppe aus verschiedenen Gründen unterdiagnostiziert werden. Da spielen Familie und der kulturelle Hintergrund eine große Rolle aber natürlich auch Rassismus, der nicht als solcher an-erkannt wird und oftmals mit einer Portion Sexismus vermischt serviert wird.

Das nennt sich dann ‚Asian-Fetish‘ oder auch ‚Yellow Fever‘, also zu dt. Gelbfieber. Asiatische Frauen werden hierbei als besonders ‚begehrenswert‘ betrachtet, allerdings nur in ihrer Eigenschaft als ‚exotisches sexuelles Objekt‚. Es ist ein weit verbreitetes Phänomen über das ihr satirische, persönliche oder akademische Abhandlungen finden könnt. Eine derartige Fetischisierung und Objektifizierung von Menschen ist nicht schmeichelhaft sondern toxisch. Darüber könnte ich Romane schreiben so ätzend und belastend finde ich das – deshalb ein andern Mal mehr dazu.

Selbst positiver Rassismus ist also für Betroffene sehr belastend und nicht wirklich ‚positiv‘. Zusätzlich leiden AsiatInnen dadurch an einer subtileren Form von Rassismus, die von Außenstehenden oft nicht erkannt, hinterfragt und gestoppt wird. Warum erfahrt ihr unter anderem in Liyas Talk „Your Pain Is Real: Anti-Asiatischer Rassismus aus Sicht der Politischen Neurowissenschaft“. Sie beschäftigt sich in ihrer Arbeit u.a. mit der politischen Neurowissenschaft des Rassismus und der Dehumanisierung, Identität und Bikulturalität, und hat politische Philosophie in Cambridge studiert und in New York promoviert. Ihre Webseite findet ihr hier.

Hier kommt ihr übrigens zu Teil 1 und Teil 2 der Identitäts – Beitragsreihe.

Fandet ihr Liyas Talk auch sehr treffend und gut erklärt? Oder habt ihr nun das Gefühl euch, andere oder das Thema besser zu verstehen? Schreibt gerne in die Kommentare!